Die kulinarische Geschichte eines grünen Reiseziels

Die Sonnenstrahlen dringen zwischen den voll behangenen Ästen hindurch und beleuchten sanft die dunklen Trauben in ihrer prallen Saftigkeit. Sie verkünden, dass die Zeit bald gekommen ist, für die Ernte, neuen Wein, Freude. Es ist schön, bei den Rebstöcken zu sitzen, das Licht- und Schattenspiel der Weinblätter auf sich wirken zu lassen und zu beobachten, wie der rote Wein langsam aus der mächtigen Karaffe ins Glas fließt.

Auf den ersten Blick mag es nicht so scheinen, aber das Glas ist untrennbar mit dem Geschmack dieses Orts verbunden. Es wurde in der lokalen Glashütte hergestellt, die über die Grenzen des Orts hinaus in der ganzen Welt bekannt geworden ist. Einst, vor vielen Jahren, bedeutete sie für die Bewohner von Rogaška Slatina den Lebensalltag und war ein Symbol des Überlebens. Die Menschen arbeiteten hart und lebten bescheiden, wie die von zu Hause mitgebrachten Mahlzeiten bezeugen. Das Essen war einfach, aber es spiegelte den Geist dieses Orts wider.

Hausgemacht

Die Gedanken werden von Janko unterbrochen, der ein schönes Holzbrett mit einem kalten Imbiss neben das Weinglas stellt. "Hausgemacht", nickt er in Richtung des in Dreiecke geschnittenen Griebenbrots und des Griebenaufstrichs auf dem knusprigen selbstgebackenen Brot. Daneben befindet sich Kübelfleisch, eine steirische Spezialität. Es wird auf traditionelle Art gesalzen, geräuchert und in Kübel mit Schmalz kalt eingelegt, wo das Fleisch mindestens 30 Tage lang reift. Er hat ein unverwechselbares Aroma und einen herzhaften Geschmack, der das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt.

Vom Glashütten-Pausenimbiss zum Glashütten-Mittagessen

Es ist keine Zeit, sich zu lange mit der Vorspeise aufzuhalten. Der Koch Tomo ist bereits dabei, neue kulinarische Meisterwerke zu kreieren - ein Slatina-Mittagessen für Sie und für Ihn. Inspiriert wurde dieses Mittagessen durch die Geschichte der Glaser und Schleiferinnen aus der Glashütte und den Speisen, die sie damals verzehrten. Zwei neue Gerichte stehen bereits auf dem Tisch. Die Eisensuppe mit Kartoffeln, Schmalz und Sahne gab den Glasmachern die Kraft, das Glas unter schwierigen Bedingungen zu blasen. Die Frauen waren für die feineren Arbeiten wie das Schleifen und Schnitzen von Gläsern zuständig, so dass ihr Essen weniger deftig war. Die Gemüsesuppe schmeckt nach allem, was direkt aus dem Gemüsegarten kommt. Und es gibt eine Menge Geschmack.

Der Hauptgang wird selbst die anspruchsvollsten Fleischliebhaber beeindrucken. Die Schweinefiletroulade befindet sich in Gesellschaft von Buchweizenröllchen und das Ganze wird von süßem Birnenpüree perfekt abgerundet. Gerade eben noch haben wir die Birnen im Obstgarten gesehen, wo sie fast mit den gelben Quitten konkurrieren, zwischen denen fleißige Bienen umherschwirren, um zu sehen, welche von ihnen runder und gelber ist.

Auf dem Speiseplan für Sie steht eine Hähnchenkeule und das Huhn ist natürlich aus eigener Zucht. Der Hirsebrei mit Karotten ist so farbenfroh, dass er sofort ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.

Etwas Süßes aus dem Glas

Für den Nachtisch ist gerade noch genug Platz. Auf Seiner Speisekarte steht ein Buchweizen-Trio. Buchweizenmehl war damals reichlich vorhanden und wird auch heute noch in traditionellen Gerichten dieser Gegend verwendet. Sie hingegen bekommt eine Mlinčevka, einen Kuchen mit Eierfüllung, den die Bäuerinnen an wichtigen Feiertagen zu backen pflegten. Das Menü wird im modernen Stil serviert, in einem luxuriösen Glas aus der Glashütte Rogaška.

Von der Tradition zum Luxus

Das ist der Geschmack von Rogaška Slatina - was einst ein bescheidener Imbiss für die Glasmacher oder ein Mittagessen aus lokalen Zutaten war, ist heute eine Hommage an eine Tradition, die zu einem modernen Luxus geworden ist.

Doch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende, denn es gibt noch viele weitere Leckereien zu entdecken, denn in jedem Haus kann man etwas Besonderes schmecken. Bei Janko auf dem Bauernhof Pomona ist es ein duftender Minzlikör ...